Schloss Kewenig Skulptura 2023
Sabine Endres
Leicht und großzügig sind die abstrakten Gemälde von Sabine Endres. Bewegte Flächen verdichten sich auf der Leinwand zu isolierten Gruppen, fügen sich virtuos zu einem Farbrausch zusammen und werden teilweise durch zarte Linien verbunden.
Auf ganz unterschiedliche Weise erinnern diese vielfältigen Kompositionen an pflanzliche Strukturen, Landschaften oder Unterwasserwelten. Aber sie bleiben immer so unbestimmbar und deutungslos, dass dem Betrachter Raum für eigene Assoziationen und Ideen bleibt. Sie sind Momentaufnahmen künstlerischen Schaffens und ganz aus dem Wesen reiner Malerei entstanden.
Auch wenn ihre Bilder oft in Werkgruppen entstehen und klare zeitliche Entwicklungen und Schwerpunkte aufweisen, arbeitet Sabine Endres mit einem hohen Maß an Spontaneität und Zufall. Insofern könnte man von einer intuitiv-spontanen Malerei sprechen, die eine von jeglicher Absicht und Bestimmung befreite Kunst anstrebt.
Ähnlich wie beim französischen Tachismus, der ab den 1940er Jahren der informellen Malerei in Deutschland vorausging, finden sich in ihren Bildern häufig Farbflecken oder sogenannte Taches (la tache franz für (Farb-)Fleck). Diese Farbflecken variieren in Form und Größe, in Dichte und Abstraktion und sind das Ergebnis eines völlig freien, intuitiven Malprozesses.
Zugleich geht mit dieser Malweise, losgelöst von jeglichem Darstellungswillen, eine gewisse Kalkulation einher, um die Möglichkeiten der abstrakten Malerei unter Einsatz unterschiedlichster Techniken und Materialien immer wieder neu auszuloten. Sabine Endres schafft es, die Balance zwischen Bewusstem und Unbewusstem aufrechtzuerhalten.